Dienstag, 14. Juli 2009

Hauptstraße: bringt eine Einbahnregelung wirklich Lösungen?

Schon im alten Rom wusste man, dass volle Straßen Leben bedeuten. Wenn auf der Straße nichts mehr los ist, dann stirbt die Wirtschaft, es fehlt der Anreiz zu flanieren – damit auch das Flair unserer Kleinstadt. Damit wäre Stockerau endgültig zu einer Schlafstadt degradiert.


Schon seit geraumer Zeit wird von einigen Politikern der ÖVP der Wunsch lauter, die Stockerauer Hauptstraße als Einbahnstraße zu führen.


Oft strapazierte Argumente für so eine Regelung sind Verkehrsentlastung für die Anwohner der Hauptstraße, Installierung eines Fahrradweges und Erholung der Wirtschaft im Stadtkern. Aber wie sieht die Realität aus? Die FPÖ-Stockerau sieht ganz klar, dass diese „Milchmädchenrechnung“ tatsächlich nur eine einseitige Betrachtung darstellt!


Durch die Kanalarbeiten im Juli und August dieses Jahres musste die Verkehrsader in Stockerau als Einbahnstraße geregelt werden. Dadurch erstickten die südlichen Straßenzüge förmlich am höheren Verkehrsaufkommen. Die Folgen waren ständiger Stau, erhöhte Emissionen, Gefährdung von Radfahrern und Fußgängern sowie Umleitung des Verkehrs in reine Wohngebiete um nur einiges zu nennen. Dazu muss aber gesagt werden, dass in den Sommerferien der Verkehr noch relativ ruhig war.


Weiters hat die Wirtschaft von dieser „Extremverkehrsberuhigung“ nichts. Hier gilt das Motto: „Aus den Augen - aus dem Sinn.“ Eine entsprechende „Verkehrsberuhigung“ müsste auch seitens des Stadtmarketings gut vorbereitet werden um neue Anreize für die Bürger zu schaffen, damit das Zentrum für Einkäufe weiter attraktiv bleibt.


Natürlich kann die Einbahn – Testsituation während der Kanalarbeiten nicht 1:1 auf eine richtige Einbahnstraße umgemünzt werden, jedoch konnte man sich eine gute Vorstellung von einer solch unüberlegten Umsetzung machen. Es waren selbst für die Sommermonate ungewöhnlich wenige Leute auf der Hauptstraße in Stockerau anzutreffen. Wenn es das ist, was die Verantwortlichen wollen...?


Was neben der Stockerauer Wirtschaft die ganze Stadt braucht, besonders im Zentrum, ist ein ausgereiftes und nachhaltiges Entwicklungskonzept! Als schnell umzusetzende Maßnahmen sollten die Parkhäuser viel besser in das Bewusstsein unserer Mitbürger gebracht werden (z.B.: bessere Beschilderung) und zur Mittagszeit sollten Kurzparkzonen gebührenfrei sein.


Schon seit einigen Jahren fordert die FPÖ-Stockerau mit Nachdruck die Möglichkeit, überschrittene Parkzeiten nachzahlen zu können ohne sofort bestraft zu werden – denn manchmal dauert ein Zahnarzt- oder Friseurtermin einfach ein paar Minuten länger als geplant.