Montag, 12. Oktober 2015

Migrantenpflege de Luxe



Im nobelsten Viertel Stockeraus wurden minderjährige Burschen in einer herrlichen Jahrhundertwendevilla, neu renoviert, einquartiert. Dieser Prachtbau nennt sich Georg Danzer Haus. Dort werden die männlichen Jugendlichen betreut, beschäftigt, beschenkt und bekocht.
Völlig unabhängig, ob Herr Danzer selbst einmal so lebte oder stets empfunden hat, dass jeder so leben soll(te), macht es doch ein wenig nachdenklich, wo hier der Sinn der Sache sein soll.
Natürlich ist „der Neid a Hund“ und, ob man will oder nicht, irgendwie kommen einem doch Gedanken, die man als guter Mensch ja eigentlich gar nicht haben darf:
Viele Menschen arbeiten 40 Jahre & mehr und schaffen dennoch nicht so ein Dach über’n eigenen Kopf.
Diese Jungmänner verbringen nun ein paar Jahre in diesem wunderschönen Ambiente inklusive full service, aber spätestens mit Erreichen der Volljährigkeit – was passiert dann? Man darf davon ausgehen, dass sie mit anerkanntem Flüchtlingsstatus in die Mindestsicherung fallen werden, sofern sie nicht eine entsprechende Arbeit finden. 
Wie wird daher deren künftiges Leben, ganz realistisch, hinterher aussehen? 
Weiterhin auf diesem hohen Niveau garantiert nicht und mit a bisserl Pech wird sich nach diesem Luxusdomizil vielleicht „nur“ eine 35m² große Sozialwohnung finanziell ausgehen.
Wenigstens war der „Anfang“ schön..., aber ist es nicht dennoch ein Vorgaukeln falscher Wohn- und Lebensqualitäten der Betreiber dieses Hauses zur Realität hier in Stockerau-Österreich-Europa?
Sollte man den jungen Herrn, der echten Integration wegen, nicht lieber verdeutlichen, dass es sich für sehr viele Menschen weit weniger bequem & nobel lebt?
Was hier den Minderjährigen geboten wird, könnte sie nämlich auch zu dem realitätsfernen Schluss kommen lassen: Die „Einheimischen“ wissen wohl nicht wohin mit all ihrem Hab, Gut & Geld....
Oder sollen diese so feinen „Rahmenbedingungen“ zum Ansporn dienen im Leben mehr erreichen zu wollen? Nur, wenn’s so einfach wäre, wären wir doch alle Millionäre!?!
Betont soll natürlich in diesem Zusammenhang schon auch werden, dass die Alternative wohl kaum die grauslichen Zelt- und Containerstädte (mit bekannt verheerenden Zuständen inzwischen) sein kann, aber diese Migrantenpflege de Luxe ist definitiv provokant: Gegenüber vielen anderen Flüchtlingen, „neidischen Einheimischen“ oder Hinterfragenden!
Die Betreiber des Georg Danzer Hauses werden sich allerdings dabei schon etwas gedacht haben ..., wobei die Frage „Wo ist denn nun der Sinn der Sache“ immer noch nicht befriedigend geklärt ist und man zu dem Schluss kommen könnte: Wer tut hier wem eigentlich wirklich einen Gefallen oder ist für diese auserwählte Burschengruppe ohnedies auch weiterhin nur „Elitäres“ geplant, sofern die Danzer-Gesinnung auch grün(d)lich-dankbar übergenommen wird?