Die Stockerauer Wirtschaft, im speziellen der Stadtkern, liegt in Trümmern. Zur Förderung der Wirtschaft in Stockerau und zur Belebung des Stadtzentrums wurde das Stadtmarketing geschaffen. Zu dessen Aufgabe gehört es ein aktives Leerflächenmanagement zu betreiben. Jedoch spricht die Erfolgsbilanz nicht für den Verein, denn bei einem Rundgang im Stadtzentrum sind mehr und mehr Geschäftsräume leer und in der Auslage hängt ein Zettel „Mieter gesucht“. Warum kann die KIG diese Aufgabe nicht übernehmen?
Deswegen ist auch die Frage erlaubt – inwieweit unterstützt das Stadtmarketing die Wirtschaft? Der Verein organisiert Veranstaltungen wie den „Stadt Tra-ra“ oder das Erdäpfelfest, wobei die Standgebühren für die heimischen Betriebe kaum leistbar sind.
Laut Rechnungsabschluss 2008 beträgt der Interessentenbeitrag nach dem NÖ Tourismusgesetz mehr als 97.000.- €, davon fließt der Großteil des Betrages an das Stadtmarketing. So mancher Wirtschaftstreibender fragt sich, ob sein Steuergeld nicht besser für eigene Werbemaßnahmen eingesetzt wäre.
Die Lösung? Zuallererst haben wir einen Stadtrat für Wirtschaft, welcher nicht aus der Verantwortung genommen werden darf. In der zu Ende gehenden Legislaturperiode hat es seit Oktober 2005 keinen weiteren Ausschuss für die Wirtschaft gegeben. Keine Ideen, keine Konzepte? Wahrscheinlich ist er auch demotiviert, denn eigentlich sollte jedem Stadtrat ein angemessenes Budget für die Umsetzung diverser Projekte zur Verfügung stehen. Zusammenfassend gesagt, gibt Stockerau einem Verein Geld, welcher es großteils zur Abdeckung seiner eigenen Kosten wie Personal und Miete verwendet und nicht zur Förderung der Stockerauer Wirtschaft einsetzt.
Aus ökonomischer Sicht ist die jetzige Situation sehr ineffizient. Warum kann nicht der Stadtrat für Wirtschaft die Agenden des Vereines übernehmen und die eingesparten Beträge zur Belebung der Wirtschaft verwenden? Und bei den diversen Festen z.B. für Stockerauer Betriebe günstigere Standgebühren ermöglichen? Aber was sollen die Geschäftsleute der Innenstadt von einem Stadtmarketing erwarten, deren wichtigsten Vertretern die Errichtung eines weiteren Einkaufszentrums ein Hauptanliegen ist?!